Zweckbestimmung und Sagenwelt
Die extreme räumliche Enge der Gänge und die oft nur 40 cm breiten Schlupfe schließen eine praktische Nutzung als Vorratsraum, Wasserstollen, Bergwerk oder Wohnhöhle aus. Auch der Sauerstoffmangel und die zeitweise Überflutung mancher Anlagen sprechen nicht gerade für die Verwendung als Zufluchtsstätte oder Versammlungsraum für religiöse Handlungen.
Möglich erscheinen eher ein durch wissenschaftliche Untersuchungen belegter Ahnenkult, oder frühchristliche Jenseitsvorstellungen.
Aber auch die Sagenwelt kann wertvolle Hinweise auf weitere Erdstallanlagen und deren ursprünglichen Zweck liefern. Verbreitet sind Zwergen-, Dreifrauen-, oder Verbindungsagen, die sich in vielen Fällen auf tatsächlich existierende Gänge beziehen und ein weit verbreitetes agrarreligiöses Brauchtum belegen.
BR-Online
Unterwegs in Erdställen: "Man muss rückwärts wieder raus"
Es geht eng zu, irgendwann ist Schluss, und umdrehen kann man sich nur schwer oder gar nicht. Bayern 1-Reporterin Edith Schowalter hat sich im oberbayersichen Reichersdorf unter die Erde gewagt und einen Erdstall erkundet.
Konzeption der Ausstellung:
Kultisurium GbR und der Arbeitskreis für Erdstallforschung, www.erdstall.de
RömerMuseum Kastell Boiotro - Passau
Lederergasse 43, 94032 Passau, Tel.: 0851/34769, boiotro@passau.de, Di. bis So. von 10.00 bis 16.00 Uhr.
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