Sportschau, Antike Athleten in Aktion 2006 in Passau
RömerMuseum Kastell Boiotro


SPORT UND GESELLSCHAFT.

Wer machte Sport?
Die Welt des Sports war in der Antike vor allem den Männern vorbehalten. Besonders beliebt war der Sport bei jungen Männern bis 30 Jahre. Frauensport war in der Regel eine Privatangelegenheit und wurde in der Öffentlichkeit nur bei besonderen Kultfesten zugelassen.
Sportliche Aktivität war bis ins 5. Jh. v. Chr. Auch eine Frage des sozialen Standes: In der Regel konnten sich nur die finanziell unabhängigen Mitglieder der Gesellschaft eine sportliche Freizeitgestaltung leisten. Spätestens seit dem 4. Jh. v. Chr. war der Sport auch für weniger begüterte Griechen zugänglich. Die Öffnung erklärt sich aus der Bedeutung, die dem Sport in dieser Zeit bei der militärischen Grundausbildung der Jugendlichen zukam. Sklaven waren dagegen meistens vom Sportbetrieb ausgeschlossen.

Gab es Profi-Athleten?
Kein Athlet der griechischen Antike verdiente seinen Lebensunterhalt ausschließlich mit dem Sport. 'Profis' im eigentlichen Sinne gab es in der Antike also nicht. Um bei Wettkämpfen eine reale Chance auf den Sieg zu haben, mussten antike Athleten allerdings – ähnlich wie moderne Profis – einen Großteil ihrer Zeit auf das sportliche Training verwenden. Auch für Trainer- und Reisekosten mußten sie nicht selten ein Vermögen aufbringen. Stipendien von einzelnen Städten, die hoffnungsvollen Talenten die Teilnahme an Wettkämpfen ermöglichten, sind erst ab etwa 300 v. Chr. nachweisbar.

Warum machte man Sport?
Für die Griechen standen Schönheit und Bodyshaping im Gegensatz zum Körperkult heutiger Zeit beim Sport nicht im Vordergrund. Körperliche Leistungsfähigkeit besaß jedoch – gerade wegen ihres militärischen Nutzens – einen hohen Stellenwert. Der Sport spielte daher bei der Ausbildung der jungen Männer zu leistungsfähigen Soldaten eine wichtige Rolle. Darüber hinaus war der Sport bis etwa ins 5. Jh. v. Chr. auch ein Mittel der sozialen Abgrenzung: Adelige demonstrierten mit ihrer sportlichen Betätigung, dass sie über ausreichend Zeit und Geld verfügten, um sich dem sportlichen Training zu widmen. Ein weiteres Motiv sportlicher Betätigung stellten schon in der Antike die Pflege der Gesundheit dar: Seit dem 5. Jh. v. Chr. gewann dieser Aspekt an Bedeutung und trug so zur Verbreitung des Sports bei.

© Projektgruppe SPORTSCHAU - Akademisches Kunstmuseum der Universität Bonn

 







  
 
 
 
 
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