WETTKÄMPFE
Verbreitung
An vielen Orten der antiken Welt sind vom 8. Jh. v. Chr. bis in das 4. Jh. n. Chr. Sportfeste mit athletischen Wettkämpfen, sogenannte Agone, überliefert. Diese Wettkämpfe waren in der Regel Bestandteil eines größeren religiösen Festes, das zu Ehren von Göttern, Heroen oder auch hochstehenden Persönlichkeiten gefeiert wurde.
Die vier bedeutensten Sportfeste der Antike waren die Festspiele in Olympia, in Delphi, in Isthmia und in Nemea. Im Schatten dieser großen Wettkämpfe standen zahlreiche lokale und regionale Wettbewerbe.
Rahmenbedingungen für Wettkämpfe
Die Organisation und Durchführung von Wettkämpfen kostete viel Geld. Dieses mußte von den verantwortlichen Institutionen bereitgestellt werden. Oft wurden die Kosten auch von reichen Spendern übernommen.
Die Vorbereitung und Abwicklung eines Sportfestes führte ein Organisationsteam durch. Dieses Team mußte z. B. für die Instandsetzung der Wettkampfstätten sorgen, den Termin der Wettkämpfe bekannt geben und ein Schiedsgericht stellen. Außerdem überwachte es die Zulassung der Athleten zu den Wettberwerben. Denn es gab spezielle Vorschriften, die die moralische Integrität, den Rechtsstatus und die Nationalität der Athleten betrafen. So waren beispielsweise zu den meisten großen Festen zunächst nur Athleten griechischer Abstammung zugelassen.
Das Programm der Wettkämpfe
Das Programm der athletischen Wettkämpfe variierte von Ort zu Ort. Prinzipiell konnten Konzert- und Theateraufführungen (musische Agone), Pferde- und Wagenrennen (hippische Agone) dazu gehören.
Als fester Kern der gymnischen Wettkämpfe waren bei allen Sportfesten der Lauf, der Weitsprung, der Speer- und Diskuswurf, das Ringen, der Faustkampf und das Pankration vertreten. Einige Disziplinen wurden nicht als Einzelsportarten gewertet, sondern als Mehrkampf. Dazu zählt das antike Pentathlon (Fünfkampf), das sich aus Diskus- und Speerwurf sowie aus Weitsprung, Laufen und Ringen zusammensetzte. Zu einigen Sportfesten gehörten auch Mannschaftswettbewerbe wie der Fackellauf. Die einzelnen Wettkämpfe fanden unter der Aufsicht von Schiedsrichtern statt, die die Athleten bei Regelübertritten mit einer Rute körperlich züchtigen durften.
© Projektgruppe SPORTSCHAU - Akademisches Kunstmuseum
der Universität Bonn
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