Das RömerMuseum Kastell Boiotro Passau präsentiert vom 3. April bis 4. Oktober 2009 die Sonderausstellung "Rasna - Die Etrusker"
Götter, Mythen und Heroen. Der Glaube der Etrusker
"das Volk, das sich vor allen anderen religiösen Riten widmete, weil es durch
die Kunst, diese auszuführen, hervorstach ..." Livius 5, 1 6
Die Etrusker glaubten an eine Vorbestimmung der meisten Naturereignisse,
der Geschichte und des alltäglichen Lebens durch die Götter. Daher bemühten
sie sich, den Willen der Götter möglichst genau und auf verschiedene Art vorherzusagen.
Die wichtigsten Techniken, die Zeichen der Götter zu erkennen,
waren die Deutung der Blitze, des Vogelflugs und
der Eingeweide. Das - Regelwerk - der etruskischen
religiösen Praxis war die disciplina etrusca, die
in mehreren Büchern aufgeschrieben wurde, aber
nur auszugsweise überliefert ist.
Götter und Dämonen
In Etrurien lassen sich mehrere Kategorien von
Göttern unterscheiden. Zum einen die olympischen
Götter, die auch in Griechenland und Rom
bekannt sind. Der oberste griechische Gott Zeus,
der römische Jupiter, entsprach hierbei z.B. dem
etruskischen Tinia. Daneben gab es eine Reihe
etruskischer Gottheiten ohne griechische Entsprechungen,
die zudem oft reine - Kultgötter - waren,
gelegentlich ohne eigene Ikonographie oder Mythologie.
Ergänzt wurde das Götterspektrum durch
Göttervereine und Hilfsgottheiten sowie durch
Dämonen, die zumeist der Unterwelt angehörten.
Geschenke an die Götter
Das tägliche religiöse Handeln der Etrusker lässt
sich am besten über die Funde aus Heiligtümern
rekonstruieren. Zum einen sind es Objekte, die
im Heiligtum praktisch verwendet wurden. Hierzu
gehören Opfergeräte wie Kannen und Spendeschalen,
Weihrauchständer und Opfermesser,
vor allem aber Keramik für die Gelage nach den
Opferfeierlichkeiten.
Daneben gibt es vielfältige Weihgeschenke, die
der Gottheit dargebracht und aufgestellt wurden.
Figürliche Weihgeschenke finden sich in allen Regionen Etruriens. Besonders
im Norden herrschen Figuren aus Bronze vor, die von der lebensgroßen Statue
bis zum Miniaturformat reichen. Sie stellen entweder die verehrte Gottheit
dar, in den meisten Fällen aber die Weihenden selbst in idealer Weise.
Im südlichen Etrurien und in Latium dominieren Weihungen aus Terrakotta.
Besonders charakteristisch sind die seit dem 4. Jh. v. Chr. gehäuft auftretenden
Votivköpfe und die Körperteilvotive, die innere oder äußere Organe bzw.
Gliedmaße zeigen. Es handelt sich hier um den Ausdruck von Heilkulten, die
vor allem bei der einfacheren Bevölkerung in den Umbruchszeiten der Romanisierung
Mittelitaliens großen Zulauf fanden.
Eine Ausstellung des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn. Aufbau und Organisation der Ausstellung in Passsau - Stadtarchäologie Passau.
RömerMuseum Kastell Boiotro - Passau
Lederergasse 43, 94032 Passau, Tel.: 0851/34769, boiotro@passau.de, Di. bis So. von 10.00 bis 16.00 Uhr.
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